Quantcast
Channel: protestantisch pfälzisch profiliert » Kirche 2.0
Viewing all articles
Browse latest Browse all 8

“aha…” Schlaf in himmlischer Ruh’

0
0

schlafruhWie es der Kalender will, fällt der 2. Weihnachtstag 2014 auf einen Freitag. Und immer freitags wurde hier gebloggt. Mehr als drei Jahre lang, seit dem Reformationstag 2011. Und so blogge ich auch heute noch einmal und wünsche allen Leserinnen und Lesern zuvörderst ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest! Was das Blog betrifft, habe ich allerdings leider kein Geschenk im Schreibgepäck, sondern die bedauerliche Nachricht zum Jahresende: Wir machen Schluss. Wir legen dieses Blogprojekt auf Eis. Lassen es einschlafen. Machen Pause auf unbestimmte Zeit.

Als ich im Frühjahr 2009 in den Speyerer Landeskirchenrat wechselte, als Referent des Kirchenpräsidenten, hatte ich bereits seit anderthalb Jahren einen Facebook-Account, Twitter noch etwas länger. Anfang 2010 nahm ich mir dann einfach die Freiheit, Präsenzen auf Twitter und Facebook für die pfälzische Landeskirche einzurichten. Das stieß seitens des Kirchenpräsidenten und des Öffentlichkeitsreferates auch auf unterstützende Zustimmung. Aus Zeitgründen ließ ich seinerzeit allerdings schlicht die Pressemeldungen der landeskirchlichen Homepage automatisiert in die Sozialen Netzwerke einspeisen.

Das Blog war mein Baby. Meine Kopfgeburt jedenfalls, zunächst. Für mich war immer klar: Wenn wir es schaffen würden, unsere Aktivitäten in den Netzwerken auf eine stabilere, institutionalisiertere Basis zu stellen, dann sollte unbedingt auch ein Blog zur landeskirchlichen Social-Media-Strategie dazugehören. Dass es dann 2011 möglich wurde, Mechthild Werner mit 25% als Social-Media-Pfarrerin zu beauftragen, war ein Glücksfall.

Mechthild verlieh dem Blog Statur und Fleisch und hauchte ihm Geist und Leben ein. Und sie schaffte es, dass es selbst ein soziales Wesen wurde, vernetzt in einem Beziehungsgeflecht, regelmäßig besucht und nachgefragt von “Fans”, Freundinnen und Freunden, Sympathisanten oder auch Kritikern – und durch sie alle mit-belebt. Zum ersten Bloggeburtstag gab es eine äußerst würdigende Gast-Gratulation, ein halbes Jahr später die Nominierung für den EKD-Webfish.

Dass es mit dem Jahr 2014 schwieriger werden würde, war lange im Voraus abzusehen. Mechthild würde die Social-Media-Beauftragung abgeben müssen, um 100% in ihre Haupttätigkeit, die Vorbereitung des Kirchenprogramms auf der Landesgartenschau in Landau 2015, stecken zu können. Und ich selbst würde – nach einem Studiensemester – aus dem Landeskirchenrat in den Gemeindepfarrdienst wechseln.

Darum erweiterten wir das Blog-Team, um die Aufgabe des freitäglichen Bloggens auf mehr Schultern zu verteilen: Christoph Krauth erklärte sich bereit, aus seinem Alltag als Berufsanfänger im Pfarramt zu erzählen. Brigitte Becker übernahm die Rolle der spirituellen Beobachterin aus der Schweizer Distanz. Christopher Markutzik erfand auf unseren Anstoß hin den “Beffman” mit seinem ätzend-satirischen Blick auf das Kirchengeschehen. Ich selbst wollte mich noch stärker als bisher schon auf das Thema “Kirche und digitale Kommunikation” konzentrieren. Und Mechthild … blieb Mechthild ;-)

Weil auch unsere Blogneulinge in ihren jeweiligen Bezügen gut vernetzt waren und sind, blieben die Abrufzahlen im Großen und Ganzen auf dem gleichen Niveau. Die Kommentardebatten gingen dagegen deutlich zurück. Doch das ist nicht der Grund für die Entscheidung, die wir jetzt getroffen haben. Der Grund sind fehlende Ressourcen auf mehreren Ebenen:

  • Zwar konnte die einige Zeit brachliegende landeskirchliche Facebookseite dank eines rührigen Vikars im Spezialpraktikum in den vergangenen Monaten wiederbelebt werden. Darüber hinaus existiert aber derzeit keine Social-Media-Arbeit auf Landeskirchenratsebene und damit auch kein einbindendes Konzept für das Blog.
  • Die Einrichtung einer Social-Media-Projektstelle, um in die Gemeinden und Einrichtungen zu wirken, sei es nun mit 25, 50 oder 100 Prozent, hat gegenwärtig in der Pfalz offenbar keine Priorität. Die Landeskirche hat andere Schwerpunkte, was gar nicht grundsätzlich kritisiert werden soll.
  • Aber damit fehlen zurzeit auch die Kapazitäten, das Bloggen im Team zu unterstützen. Dies wäre allerdings sowohl redaktionell (kann Mechthild nicht mehr leisten) wie auch technisch (kann ich nicht mehr leisten) vonnöten. Es genügt der beste Teamwille nicht, wenn Redaktion und thematische Absprachen mangels Zeit und koordinierender Person auf der Strecke bleiben.
  • Es hat sich auch gezeigt: Zusätzlich und nebenbei zu bloggen, und sei es nur alle fünf Wochen, passt bei keinem Teammitglied in die Arbeitsroutine. Sondern es wird je länger je mehr zu einem Stressfaktor.

Somit bleibt uns an dieser Stelle der Dank:
Mechthilds und mein Dank an Brigitte, Christopher und Christoph, die sich auf das Blogexperiment eingelassen und das Blog mit ihren Erfahrungen bereichert haben – und umgekehrt, wie ich denke, auch selbst bereichert wurden.

Mechthilds und mein Dank aber auch an unseren Kirchenpräsidenten Christian Schad sowie den Öffentlichkeitsreferenten, Kirchenrat Wolfgang Schumacher – für die große Freiheit, die wir bei der Themenwahl und inhaltlichen Ausgestaltung genießen durften, sowie für die kurzen Entscheidungswege.

Und der Dank des ganzen Blogteams an alle, die in den vergangenen Jahren hier und in den Netzwerken unsere Beiträge geteilt, geliket und kommentiert haben. Ohne euch hätte dieses Blog nicht das sein können, was es war. War schön mit euch. Danke!

(Mir ist übrigens gerade aufgefallen, dass Mechthild es exakt auf 100 Beiträge gebracht hat. War nicht so geplant, rundet das Ganze aber doch irgendwie ab.)

Schlaf gut, Baby.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 8

Latest Images

Trending Articles





Latest Images